Montag, 22. Juni 2009
Der Führer im Radio
Seit ich beim Chips essen im Bett einmal aus Versehen meinen Radiowecker vollgekrümelt habe, gibt dieser, vermutlich wegen einer Störung der Lautsprechermembran, nur noch sehr gequälte Laute von sich. Sobald er in Betrieb ist, knackt es so eigentümlich, wie sonst nur noch Grammophone von Ur-Großeltern knacken. Und Stimmen werden wiedergegeben, als sänge der Führer persönlich die Charts rauf und runter. Das stört mich weiter nicht, sofern das im Radio gesendete nichts Imperatives an sich hat. Doch dies ist nun mal nicht immer der Fall. Neulich weckte mich mein Radiowecker mit der dem Führer ähnelnden Stimme und sagte mir in scharfem Kasernenhofton, dass wir in Deutschland unbedingt Elite-Universitäten bräuchten.
Ich, kaum wach, schlummerte mir Orte wie „Harvard Hamburg“ und „Oxford Osnabrück“ durch meinen müden Schädel. Nur durch den Tonfall war ich den ganzen verbleibenden Tag bemüht, meinen Beitrag zu den Elite-Universitäten zu leisten. Ich dachte mit Grausen an einen möglichen Studienraum Ost und Prüfungen auf studentische Abstammung. Erschöpft fiel ich abends wieder ins Bett, ich wusste nicht, was ich der Stimme des Führers hätte antworten können. Am nächsten Morgen weckte mich der Führer wieder recht unsanft, und wieder gab er Befehle: „Hey“, brüllte er mich an, „ab in den Süden“! Erleichtert schlief ich wieder ein.

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Leberkas Caprese

Das Sonntagsmahl wurde mangels Zutaten zu einer kargen Veranstaltung. Herausgekommen ist ein Leberkas Caprese.

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Wenn Freunde zusammen wohnen
Ich finde in meinem Telefon einen Eintrag "Schotlas". Daraufhin schaue ich bei Wikigrehlia nach und finde folgende Erläuterung: "Ein Schotlas ist ein irgendwie gearteter Raum, der - im Gegensatz zum sprachverwandten Atlas - keine Informationen über die Welt allgemein, sondern solche über Oberbayern und das Rheinland spezifisch beinhaltet. In ihm leben Menschen, die sich auf das Thema San Francisco spezialisiert haben."

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Mittwoch, 17. Juni 2009
Neulich...
...als Luca Toni Philipp Dudek zum Geburtstag anrief:

als luca toni philipp dudek zum geburtstag anrief (MOV, 2,670 KB)

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Dienstag, 9. Juni 2009
Mal so als Bürger...
Heute will ich mal so als Bürger was sagen. Karstadt-Mitarbeiter behaupten auf Schildern: "Ohne Karstadt stirbt die Innenstadt" - und das ist falsch. Mit (und wegen) Karstadt ist die Innenstadt gestorben!
Ich habe natürlich Mitleid für die von der Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiter übrig. Aber wenn Karstadt von der Bildfläche verschwindet, habe ich kein Problem damit. Ich hatte eines, als durch Preiskampf und Universal-Angebot ein Einzelhändler nach dem anderen die Segel streichen musste, weil Ketten wie Kaufhof und Karstadt die Innenstädte uniformiert haben (man müsste eigentlich alle aufzählen... habe ich aber keine Lust, das Prinzip ist ja klar). Diese Menschen haben nämlich auch ihre Existenz verloren, und zwar ohne Sozialplan.
Und ich hasse es, dass Firmen sich beim Staat anbiedern, weil sie nicht ordentlich gewirtschaftet haben. In Zeiten von Konjunktur und Gewinnen waren sie ja auch überzeugt vom System. Und das heißt nach wie vor Marktwirtschaft - und darin hat der Staat eigentlich nichts verloren.

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Mittwoch, 27. Mai 2009
AC/DC (2)

Foto: Albrecht Kretschmann


So haben wir und rund 90 000 andere Fans das Konzert gesehen. Großartig!

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Freitag, 22. Mai 2009
AC/DC

Noch im Karlsruher ZKM sitzend, brummen die sprichwörtlichen Hummeln in meinem Hintern - ich besuche heute das dritte (und wahrscheinlich letzte) AC/DC-Konzert meines Lebens.
90 000 Zuschauer werden open air in Hockenheim mit mir sein, um den Altrecken des Starkstrom-Rocks zu huldigen, mit den Köpfen zu wippen (für exzessives Headbangen wird wohl kein Platz sein...) und das Rock-Party-Motto "Get Drunk in den Mai" gegen Ende des Monats nochmal aufleben zu lassen.
Mit mir werden meine Kindskollegen und Freunde Al, Torte und Ege die Feierlichkeit begehen. Ich bin schon so aufgeregt, dass ich die Nervosität bereits mit Kaffee bekämpfe. For those about to rock...

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Freitag, 15. Mai 2009
Realitäten (1)
Gestern fragte mich ein Junge aus der Nachbarschaft, weil doch jetzt überall Wahlplakate aufgestellt seien, ob ich nicht als Kanzler oder Präsident für irgendetwas antreten könnte?!
"Aber Felix", sagte ich etwas erwachsen, "ich habe doch schließlich noch einen Haushalt zu führen".

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Donnerstag, 14. Mai 2009
Gagaismus zur Sommerszeit
Der Meister
Als ich in dieser Verkleidung auf einer Tübinger Bad-Taste-Party aufkreuzte, der mehrheitlich Menschen ausländischer Herkunft beiwohnten, hatte ich den ersten Platz für das beste Kostüm innerlich schon verbucht. Zu früh gefreut: Die Kostümbeiträge der anderen Gäste haben durch Vielfalt und gagaistischen Kreativwitz gezeigt, dass Deutschland von seinen Einwanderern nur profitieren kann. Meinen Beitrag zum schrägen Fest der Völkerverständigung wollte ich den Besuchern meines Blogs trotzdem nicht vorenthalten.

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Mittwoch, 13. Mai 2009
Feuchte Weisheiten (1)
"Die besten Vergrößerungs-Gläser für
die Freuden dieser Welt sind jene,
aus denen man trinkt."

Joachim Ringelnatz

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Man soll gehen, wenn's am schönsten ist

Zweieinhalb Spieltage vor Saisonende (Stuttgart und Hamburg spielen ja erst heute) marschieren Wolfsburg und die Bayern nach wie vor im Gleichschritt, nur getrennt durch die Differenz zweier Tore. Es spricht für den Charakter der Truppe von Felix Magath, dass sie sich nicht durch den Wechsel ihres Vorgesetzten zum FC Schalke 04 aus der Bahn werfen lässt. Und auch wenn man sich angesichts des Offensivtrios Grafite, Dzeko und Misimovic in Ehrfurcht übt und dem Trainer Magath nur gratulieren kann, mit so einer Mannschaft arbeiten zu können, ist sein Wechsel zu Schalke eine logische Maßnahme.
Die Fakten sehen so aus, dass die erfolgreiche Wölfe-Saison Begehrlichkeiten weckt. Arsenal und Milan sollen Interesse an Dzeko haben, das dieser erwidern dürfte, sollte ein konkretes Angebot ins Haus flattern. Er wäre sicher nicht zu halten. Grafite verlöre dadurch seinen kongenialen Partner im Sturm und ist zudem mit 30 Jahren wahrscheinlich nicht mehr lange auf diesem aktuell immens hohen Niveau. Und dann bleibt noch der geniale Vorbereiter Misimovic. Dessen Brilianz am Ball war schon zu seinen Bochumer Zeiten zu sehen und ist gegenwärtig kein Zufall. Aber wenn er nicht die Abnehmer höchster Güte vor sich hat, dürfte auch seine Formkurve irgendwann einen Knick bekommen. Anders ausgedrückt: Misimovic sollte sich bei einem anderen Verein für noch höhere Aufgaben empfehlen.
Insofern hat Felix Magath alles richtig gemacht, er geht, wenn es am schönsten ist. Besser als diese Saison kann der VfL Wolfsburg wohl so schnell nicht werden. Allein die verkorkste Spielzeit aus Bayernsicht, wird den Rekordmeister derart zu Investitionen und Schub anstacheln, dass es auch ein VfL Wolfsburg nicht vermögen wird, diese zu entschleunigen. Und auf Schalke darf Magath in Ruhe einen Scherbenhaufen zusammenkehren. Dort beginnt er ohne großen Druck. Die Fans wollen zunächst eine Truppe auf dem Platz sehen, die malocht. Das tun von Magath trainierte Mannschaften in der Regel, schon weil sie die nötige Puste dafür haben. Und der Verein würde sich schon glücklich schätzen, in die neue Euro-League (UEFA-Cup) einzuziehen. Das dürfte machbar sein.

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Montag, 11. Mai 2009
Edler Begleiter

Klein ist das Weingut Schloss Reinhartshausen im Rheingau nicht gerade, aber immer noch in Privatbesitz. Und das schützt vor Einflussnahme etwaiger Genossenschafter genauso gut wie vor den Interessen anderer Weingüter. Und das heißt schlicht: Auf Schloss Reinhartshausen wird Wein so gemacht, wie man ihn auf Schloss Reinhartshausen eben so macht – sehr gut! Man mischt im Konzert der Besten hierzulande mit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und mit ihren Weißweinen ist das Weingut auch international erfolgreich. Voraussetzung dafür sind gute Böden und viel Erfahrung. Der 2007er Grauburgunder ist ein vielschichtiger Tropfen, und den Einfluss des Drei-Trauben-Kellermeisters Günther Kanning kann man förmlich schmecken. Zum einen zählt 2007 auf Schloss Reinhartshausen zu den sehr guten Jahrgängen. Und zum anderen ist man auf Qualität sehr bedacht, schließlich ist man VDP-Mitglied.
Die gold-gelbe Farbe verleiht dem Grauburgunder quirliges Spiel im Glas. In der Nase tummeln sich Aromen von frischen Birnen und leichten Noten von Honig und Melonen. Ein wunderbarer Balanceakt von Frische, Frucht und Säure macht diesen Grauburgunder zu einem knackigen Weißwein. Am Gaumen präsentiert er sich kraftvoll mit mineralischer Spannung. Den Abgang kann man als gelungen bezeichnen – stehende Ovationen für einen treuen Begleiter edler Fische. Trinken Sie ihn zum Seeteufel und genießen Sie bis zum letzten Tropfen.

Grauburgunder 2007 trocken
Schloss Reinhartshausen

Deutschland/Rheingau
Alkohol: 12,5 %
Weißwein
Grauburgunder
Trinkreife: jetzt bis 2011
Preis: ca. 8 Euro

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Donnerstag, 16. April 2009
Miller Nummer 3

"Für mich gibt es nur zwei Millers auf der Welt", sagte Max Greger umringt von anderen Swing-Legenden am Mittwoch im Konzerthaus in Karlsruhe, "Glen Miller und Gerd Müller". Greger freute sich diebisch über seinen gelungenen Altherrenwitz, doch er hat, gerade an diesem Ort einen Miller vergessen.

Greger, selbst Bayernfan, rechnete dem Publikum mit schauderhafter Mimik vor, was eine vorzeitige Trennung von Übungsleiter Klinsmann kosten würde - rund 7 Millionen Euro. Ob Klinsmann den Sommer als Bayern-Coach überlebt oder nicht - jetzt kommt Miller Nummer 3 ins Spiel - er und seine Bayern haben ein Torwartproblem, das in naher Zukunft weder von Butt noch von Rensing gelöst werden kann.

Und weil sich darüber mittlerweile fast alle Experten einig sind, werden potenzielle Kandidaten für das Bayerngehäuse in einen Topf geworfen. Da wird Nationalkeeper Enke aus Hannover gehandelt. Nicht weniger national, wenngleich ungleich teurer, wird Leverkusens Adler gehandelt. Selbst Wolfsburgs Benaglio ist in der Lostrommel. Und dann gibt es ja auch im Ausland brauchbare Schnapper; der Name Buffon macht ebenfalls die Runde.

Aber warum in die Ferne schauen, wenn das Gute... ein Blick nach Karlsruhe, der ewigen Filiale des FC Bayern, lohnt nach wie vor. KSC-Keeper Miller hält seit Jahren, mit kleinen Ausnahmen, auf hohem Niveau und hat keine richtigen Schwachstellen, wie Rensing sie etwa beim Rauslaufen hat. Torhüter aus Karlsruhe, da war doch was - Oliver Kahn war seinerzeit, aus Karlsruhe kommend, der beste Transfer des FC Bayern auf lange Sicht.

Die Qualität hätte Miller fürs Bayerntor, zu teuer dürfte er auch nicht sein, und von Karlsruher Seite wird er schwer zu halten sein - egal ob als Erstligist oder Absteiger. Dass Max Greger diesen Miller ausgerechnet im Konzerthaus in Karlsruhe nicht auf der Rechnung hatte - kaum zu glauben.

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Samstag, 11. April 2009
Umfrage
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Erstellt von edelundsatt am 2009.04.11, 00:14.

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Geiler Tropfen

Johann Geil war seinerzeit Gründer des Weinguts Geil-Bierschenk im rheinhessischen Bechtheim, wo im hügeligen Wonnegau manch guter Tropfen gedeiht. Und der Familienname ist Programm. Viele sehr gute Weine lagern in den Kellern des Weinguts und auch die internationale Weinpresse verfolgt den Aufstieg der Familie mit großem Interesse. Den Weinen mutet individuelle Klasse an, die sich vom Mainstream vergangener Tage weit abhebt.
So auch der ganz frische Weißburgunder aus dem Hause Geil-Bierschenk. Wer auf der Suche ist nach kräftiger Frucht und jugendlicher Frische, wird bei diesem Wein fündig. Nach Baden und der Pfalz ist Rheinhessen das drittgrößte Anbaugebiet für Weißburgunder in Deutschland. Das Know-How ist also vorhanden, das schmeckt man dem „geilen“ Tropfen an.
Seine Mineralität bekommt er, ähnlich wie seine französischen Verwandten an der Loire, aus guten Lößböden. Seine Fruchtigkeit wird durch ein wenig Säure unterstützt und lässt ihn so ein Weilchen am Gaumen kleben. In der Nase hängen Apfel- und Birnentöne, ein bisschen Honig sowie ein Hauch von milden Gewürzen. Er macht sich schon vor dem großen Schlemmen gut als Aperitif, kommt aber auch zu Gemüse und hellem Fleisch nicht schlecht. Nicht schlecht ist auch sein Preis: Zwischen 6,50 und 7 Euro muss man berappen.

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Weiburgunder 2008
Weingut Geil-Bierschenk

Weißwein
Rebsorte: Weißburgunder (Pinot Blanc)
Deutschland/Rheinhessen
Trinktemperatur: 9-10 Grad
Preis: ca. 7 Euro
Trinkreife: jetzt bis 2012

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Donnerstag, 9. April 2009
Gnadenlos überschätzt

Der FC Bayern München ist spätestens gestern Abend in Barcelona aus einer Seifenblase geschuckt worden, die zu Beginn der Saison mit neuen Trainingsmethoden, neuem Spirit (und Spiritismus) sowie der Dynamik eines Motivators Klinsmann aufwartete. Die Seifenblase ist hart, aus den Tropfen sind Scherben geworden. Das Problem des FC Bayern ist nicht am blonden Bäckerssohn, Sündenbock Rensing oder anderen Einzelpersonen festzumachen. Was zum 1:5 in Wolfsburg und nun zum 0:4 in Barcelona geführt hat, ist die gnadenlose Selbstüberschätzung des Kaders des FC Bayern. Und da kommt man an Michael Rensing nun doch nicht vorbei. Sein größter Triumph in dieser Spielzeit ist, dass er gestern Abend in Nou Camp nicht im Tor stehen durfte. Ansonsten kann man objektiv festhalten, dass er kein schlechter Torwart ist. Aber zum Leidwesen des FC Bayern ist er auch (noch) kein richtig guter Keeper. Fast trotzig trägt er schon seit vergangenen Sommer ein Ich-beweise-es-euch-allen-Selbstbewusstsein durch die Gegend. Allein – es fehlen die entsprechenden Taten. Bei einem kleineren Verein mit kleineren Ansprüchen könnte Rensing tatsächlich eine echte Nummer 1 werden – bei den Bayern muss von der 1 bis zur 11 mindestens gehobene Klasse auf dem Platz stehen. Sein Vertreter Hans-Jörg Butt ist für die Position der Nummer 1 ebenfalls nicht geeignet. Butt ist solide, mehr nicht. Somit hat man sich auf dieser Position falsch eingeschätzt. Ein besserer Keeper und Bayern stünde womöglich bereits auf Platz 1 in der Bundesliga.

Die Abwehr ist, wenn alle gesund sind (und in Form), bis auf die rechte Außenverteidigerposition gut besetzt. Ist mal wer verletzt und/oder außer Form, korrespondiert ein schwacher Torwart mit einer schwachen Abwehr und macht den Trumpf aus der Vorsaison zum Sorgendkind. Breno will immer lässig bei seinen Aktionen aussehen, macht dabei aber mehr Fehler als ein Amateur. Denn der spielt nur, was er auch wirklich kann. Massimo Oddo muss ohne jede Verhandlung zurück über die Alpen geschickt werden. Bei aller Symphatie für den Mann, der sicher auch zum Wohlbefinden Luca Tonis' beigetragen haben düfte: Er ist nur ein Ergänzungsspieler. Das fördert nicht gerade den Konkurrenzkampf, der eine Mannschaft im Klinsmannschen Sinn besser macht.

Das Mittelfeld ist zu sehr von der Links-Achse Ribery, Philipp Lahm und Ze Roberto abhängig. Das macht das Bayernspiel durchschaubar und damit gegen stärkere Gegner uneffektiv. Mit Van Bommel steht ein Mann auf der Sechser-Position, der sich zwar nichts gefallen lässt und nie aufgibt, dessen fußballerisches Vermögen allerdings mit seiner Attitüde nicht schritthalten kann. Altintop ist zu oft im Behandlungsraum und Tim Borowski hält sich für zu gut, als dass er seine Chancen nicht nur mit gelegentlichen Toren, sondern auch mit großem Kampf nutzen würde. Es stimmt schon: Talent schlägt Arbeit. Aber nur, wenn Talent hart arbeitet. Das tun die Bayern zu wenig. Es ist kein Kampfgeist in dieser Mannschaft, die sich auch fragen lassen muss, ob sie diesen Namen verdient. Wenn auf den Tisch gehauen wird, um ein Signal zu setzen, wirkt dies immer vereinzelt und hilflos, egal welcher Spieler das tut. Bastian Schweinsteiger kann keiner dieser Spieler sein – zu oft ist er mit sich selbst beschäftigt. Das Ich ist groß in dieser Mannschaft. Das Wir kommt nur im Misserfolg zum Zug.

Nach dem Debakel von Barcelona sind die Stimmen der Spieler alle im Wir formuliert. Von einem gestandenen Profi muss man nach so einer Schmach gnadenlose Selbstkritik erwarten können. Dafür kann Jürgen Klinsmann nichts, dafür ist er nicht lange genug da, und dafür ist dieser Kader auch noch zu sehr der seines Vorgängers. Die aktuelle Situation im Kader gibt Klinsmann Recht: man hätte Landon Donovan bis zum Saisonende behalten sollen. Kloses Verletzung trifft die Bayern im Moment hart. Luca Toni braucht einen Klassespieler neben sich, der auch mal arbeitet und vorbereitet. Das wäre Donovan zumindest ansatzweise gewesen. Podolski scheint momentan nur damit beschäftigt, auf dem Platz nichts Schlechtes zu träumen. Und auch ein Luca Toni ist nicht frei von Kritik. Seine Art Fußball zu spielen ist in Strafraumnähe die richtige. Aber er benötigt viele Mannschaftskollegen, die für ihn arbeiten. Für die Ausgangslage gestern in Barcelona war er definitiv der falsche Stürmer. Die Bayern waren taktisch so weit weg von Barcas Tor aufgestellt, dass Luca Toni doppelt so schnell sein müsste und doppelt so viel laufen müsste, als er es normalerweise tut. Vielleicht hat sich Jürgen Klinsmann taktisch überschätzt. Seine Spieler tun dies schon die ganze Saison.

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Mittwoch, 8. April 2009
Gnade mit Mehdorn
Aus dem staubigen Staatsbetrieb Bahn ein profitables Unternehmen gemacht – und doch gescheitert. Hartmut Mehdorn hinterlässt rein wirtschaftlich große Fußstapfen. Die Affäre, über die er gestolpert ist, berechtigt dennoch niemanden, ihm sein Gehalt abzusprechen. In den Polit-Talkshows und an den Stammtischen wird spätestens seit dieser Finanzkrise über zu hohe Managergehälter diskutiert. Eine Meinung dabei ist: Wer viel und erfolgreich arbeitet, der soll ja auch viel verdienen. Nur wer Unternehmen vor die Wand fährt und sich dann noch hohe Boni genehmigt, der fällt in die Münteferingsche Kategorie Heuschrecke. Dazu gehört Mehdorn aber nicht. Der knörrige Sturkopf, der in bester Politikermanier Skandale und Affären aussaß, muss gehen, ohne ein Unternehmen ruiniert zu haben. Knapp zehn Jahre hat Mehdorn gute Arbeit geleistet. Seine Bilanz ist kein Zufallstreffer. Das mindeste, was man von Seiten der Politik tun kann, ist ihm sein volles Gehalt auszuzahlen. Wer weiß, wo die Bahn ohne Mehdorn stünde. Wer weiß, wo der Verkehrsminister und seine Vorgänger ohne Mehdorn stünden? Wer in Krisenzeiten seinen Job verliert, wird nicht freiwillig auf ihm zustehendes Gehalt verzichten. Auch wenn dieses etwas höher ausfällt als beim Normalbürger – wieso sollte Mehdorn dies tun?

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Montag, 20. Oktober 2008
Gegen Herbstdepression - Rezept für Mousse au Chocolat
ZUTATEN:
2 Tafeln gute dunkle Schokolade, am besten Zartbitter mit 50 bis 60 % Kakao
4 Eier
1 Becher Schlagsahne (300 ml)
Etwa 50 Gramm Zucker
Eine halbe Tasse Kaffee
(plus nach Belieben ein bisschen Cognac)

HERSTELLUNG:
Die Schokolade wird überm Wasserdampf geschmolzen. Nachdem Eigelb und Eiweiß vorsichtig voneinander getrennt wurden, wird das Eiweiß zunächst steif geschlagen. Anschließend muss auch die Sahne steif geschlagen werden. Beides wird unabhängig voneinander zunächst in den Kühlschrank gestellt. In der Zwischenzeit werden Eigelb, Zucker und Kaffee in einer Schüssel so lange verrührt (Handrührgerät), bis eine schaumartige Masse entstanden ist. Danach wird die geschmolzene Schokolade hinzugefügt und so lange vorsichtig eingerührt, bis eine zähe braune Masse entstanden ist. Damit die Mousse au Chocolat nicht erstarrt und sich keine Klumpen bilden, wird am besten mit einem Schneebesen weitergearbeitet und zuerst das Eiweiß und danach die Sahne behutsam unter die Masse gehoben. Die fertige (flüssige) Mousse au Chocolat in Portionsgefäße umfüllen und mind. 3-4 Stunden in den Kühlschrank stellen. Dann ist sie fest und servierfertig! Wichtig ist, alle Schritte relativ schnell hintereinander zu erledigen, damit nichts klumpt und die Schokolade komplett in flüssigem Zustand verarbeitet wird.

Bon appétit!

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