Donnerstag, 16. April 2009
Miller Nummer 3

"Für mich gibt es nur zwei Millers auf der Welt", sagte Max Greger umringt von anderen Swing-Legenden am Mittwoch im Konzerthaus in Karlsruhe, "Glen Miller und Gerd Müller". Greger freute sich diebisch über seinen gelungenen Altherrenwitz, doch er hat, gerade an diesem Ort einen Miller vergessen.

Greger, selbst Bayernfan, rechnete dem Publikum mit schauderhafter Mimik vor, was eine vorzeitige Trennung von Übungsleiter Klinsmann kosten würde - rund 7 Millionen Euro. Ob Klinsmann den Sommer als Bayern-Coach überlebt oder nicht - jetzt kommt Miller Nummer 3 ins Spiel - er und seine Bayern haben ein Torwartproblem, das in naher Zukunft weder von Butt noch von Rensing gelöst werden kann.

Und weil sich darüber mittlerweile fast alle Experten einig sind, werden potenzielle Kandidaten für das Bayerngehäuse in einen Topf geworfen. Da wird Nationalkeeper Enke aus Hannover gehandelt. Nicht weniger national, wenngleich ungleich teurer, wird Leverkusens Adler gehandelt. Selbst Wolfsburgs Benaglio ist in der Lostrommel. Und dann gibt es ja auch im Ausland brauchbare Schnapper; der Name Buffon macht ebenfalls die Runde.

Aber warum in die Ferne schauen, wenn das Gute... ein Blick nach Karlsruhe, der ewigen Filiale des FC Bayern, lohnt nach wie vor. KSC-Keeper Miller hält seit Jahren, mit kleinen Ausnahmen, auf hohem Niveau und hat keine richtigen Schwachstellen, wie Rensing sie etwa beim Rauslaufen hat. Torhüter aus Karlsruhe, da war doch was - Oliver Kahn war seinerzeit, aus Karlsruhe kommend, der beste Transfer des FC Bayern auf lange Sicht.

Die Qualität hätte Miller fürs Bayerntor, zu teuer dürfte er auch nicht sein, und von Karlsruher Seite wird er schwer zu halten sein - egal ob als Erstligist oder Absteiger. Dass Max Greger diesen Miller ausgerechnet im Konzerthaus in Karlsruhe nicht auf der Rechnung hatte - kaum zu glauben.

... comment