Mittwoch, 30. Juni 2010
Schwarz-weiß zu bunt
Obwohl es schon lange fast alles in Farbe gibt - mittlerweile sind sogar der Zweite Weltkrieg und die DDR in Farbe -, wird heute vieles schwarz-weiß gemalt. Gut oder böse, dick oder dünn, arm oder reich, nach Sicherheit durstender Spießer oder voll auf alles pfeifender Anarcho-Hippie. So ein bisschen Spaß mit leichtem Bauchansatz, immerhin genügend Kleingeld für die Mittagspause im Lokal und das alles gepaart mit einem dezenten, aber latenten Bedürfnis an Sicherheit scheint es kaum mehr zu geben.
Dabei sind Sicherheiten das A und O unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung, sagen Politiker gerne mal im (Farb-) Fernsehen. Wenn man heute einen Kredit braucht, muss man erst einmal nachweisen, dass man eigentlich gar keinen braucht. Wozu dann das Ganze? Wozu Zinsen bezahlen? Mal angenommen, Sie überziehen Ihr Konto. Dann müssen Sie als Strafe Zinsen für ein Geld bezahlen, das de facto jemand anders in dem Moment besitzt, dieser jemand aber bilanztechnisch so tut, als habe er das Geld mit ihrer Zustimmung erhalten. Hä? Haben Sie das verstanden? Mit Sicherheit! Oder nur ein bisschen. Das ist das Problem, wenn man fast alles in Farbe bekommen kann: es wird einem manchmal zu bunt!

... link (0 Kommentare)   ... comment