Donnerstag, 21. Januar 2010
No surprise, Torsten Frings
“No safety or surprise, the end. I'll never look into your eyes...again” lautet eine Passage aus dem Doors-Klassiker “The End” – und könnte das passende Puzzleteilchen sein, um zu beschreiben, wie das Gespräch zwischen Bundestrainer Jogi Löw und Torsten Frings abgelaufen ist. Es überrascht wirklich niemanden, dass Löw nicht mehr mit Frings plant (siehe auch http://edelundsatt.blogger.de/stories/1460889/ ). Das tut er seit zwei Jahren nicht mehr so wirklich. Frings selbst hat auch keinen Anspruch mehr. Zumindest keinen, den er vor der Fußball-Fachwelt rechtfertigen könnte. Was in der Bundesliga noch gegen einige Gegner klappt, ist international nicht mehr machbar, nicht mit Frings´ Tempo. Den Zweikampf noch gewinnen, wenn der Gegner bereits an einem vorbei ist, gehört nicht mehr ins Repertoire von Torsten Frings. Seine aktuellen Waffen sind der Trikot-Zupfer und der Rempler an der Mittellinie. Im Spiel nach vorne kann Frings gute Impulse geben – seine Diagonalpässe, mit denen er das Spiel der Bremer verlagert, sind nicht schlecht. Allerdings hat der Bundestrainer dafür genügend andere Kandidaten im Kader, dafür braucht er Frings nicht.
Der eigentliche Grund, warum Frings nicht zur WM fährt, ist sein Charakter. Einen Spieler mit dieser Erfahrung kann eine Mannschaft bei einem Turnier immer gut brauchen. Allerdings muss so ein Spieler, wenn er im Kader eher zwischen den Plätzen 17 und 23 rangiert, stillhalten. Er muss sich ins Kollektiv eingliedern, um den Erfolg und das Klima in der Mannschaft nicht zu gefährden. Und genau das wäre mit dem „Chef“ Frings nicht machbar. Deshalb ist Löws Überlegung richtig, einen jüngeren Spieler statt Frings mitzunehmen. Des Youngsters Anspruchsdenken wird von der Freude, dabei zu sein, überlagert. No surprise.

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